Kontrollzentrale Bremen feiert Jubiläum

Seit 50 Jahren führen die Fluglotsen der Radar Kontrollzentrale Bremen die Flugzeuge sicher durch ihren Luftraum. Dieser umfasst rund 180.000 Quadratkilometer im unteren Luftraum bis 8.500 Metern Höhe – das entspricht knapp der Hälfte der Fläche Deutschlands. Darin betreuen sie am Tag bis zu 1.800 Flugzeuge. Bremens Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte besuchte die DFS-Niederlassung zum Jubiläum und bedankte sich bei den rund 500 Mitarbeitern für ihre verantwortungsvolle Arbeit.  


"Ihnen gilt der Dank der Menschen in tausenden Metern Flughöhe!“  

„Die Beschäftigten der Deutschen Flugsicherung sorgen seit 50 Jahren für Sicherheit im Luftraum über Norddeutschland. Für ihre routinierte und verantwortungsvolle Arbeit gilt ihnen der Dank sowohl der Menschen in tausenden Metern Flughöhe wie auch der hier am Boden auf Normalnull. Es ist gut zu wissen, dass unser aller Sicherheit bei Ihnen in guten Händen ist“, bedankte sich Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte bei der Belegschaft der DFS Niederlassung Bremen, die ihren Sitz am Bremer Flughafen hat.  

Am 6. April 1974 nahm die Regionalstelle Bremen der damaligen Bundesanstalt für Flugsicherung (BFS) mit dem Funkrufzeichen „Bremen Radar“ den Betrieb auf. Hintergrund war die Entscheidung, die überörtliche militärische Flugsicherung der Bereichszentralen in Rastede-Loy und Husum zu integrieren. Weil die Bezirkskontrollstelle Hannover dafür zu klein war, musste ein neues Betriebsgebäude her. In Bremen am Flughafen fand sich ein Grundstück in Bundesbesitz, auf dem die neue Regionalstelle errichtet wurde.  


“40 Prozent der militärischen Übungsflüge in Bremen”

Die Bremer Lotsen kontrollierten zunächst den Luftraum über dem westlichen Niedersachsen und der Deutschen Bucht sowie die Anflüge auf den Bremer Flughafen. Am 1. November 1974 wurden auch die Arbeitsplätze für den Luftraum über dem Süd- und nordöstlichen Niedersachsen und dem südlichen Schleswig-Holstein sowie der Flight Information Service für die allgemeine Luftfahrt von Hannover nach Bremen überführt. Nach der Entscheidung der DFS, die Anzahl ihrer Kontrollzentralen von sechs auf vier zu konsolidieren, fiel die Wahl für die Luftraumüberwachung über Nord- und Teilen Ostdeutschlands auf Bremen. So kamen im Dezember 2006 knapp 140 Berliner Kollegen zu den 350 Bremer DFS-Beschäftigten hinzu. Der Luftraum der Bremer Niederlassung erweiterte sich damit nach Osten bis zur polnischen Grenze.   

„Die Kontrollzentrale Bremen hat in ihren 50 Jahren wichtige Kapitel Deutscher Flugsicherungsgeschichte mitgeschrieben“, unterstreicht Arndt Schoenemann, CEO der DFS Deutsche Flugsicherung GmbH. “Aus der örtlichen Integration der militärischen Streckenkontrolle erwuchs die zivil-militärische Integration für den gesamten deutschen Luftraum. Diese Art der Kooperation ist weltweit einmalig“, sagt Schoenemann. “Rund 40 Prozent des militärischen Übungsflugbetriebs in Deutschland werden heute allein im Zuständigkeitsbereich der DFS in Bremen abgewickelt. Dass wir damit umfangreiche militärische Kompetenz erworben haben, zeigte sich nicht zuletzt im geräuschlosen Handling der Großübung Air Defender 2023.”  


“Pragmatisch, verlässlich, hochprofessionell”

Vor der Wiedervereinigung führten die Bremer Center-Lotsen Flugzeuge mit Ziel Berlin-Tempelhof oder Berlin-Tegel noch über zwei Luftraumkorridore durch den Luftraum der ehemaligen DDR. Jahre später entwickelte die DFS in Bremen die Flugverfahren für den neuen Berliner Flughafen BER, der im Oktober 2020 in Betrieb ging. 2012 war der Flughafen Bremen Schauplatz einer Weltpremiere, als das erste Flugzeug nach einem Präzisionsanflug mit dem satellitengestützten Landesystem GBAS landete. Später folgte der erste satellitengestützte Präzisionsanflug ohne bodenseitige Navigationsinfrastruktur.   

Das steigende Flugverkehrsaufkommen von 200.000 Flugbewegungen im Jahr 1974 bis über 480.000 im Jahr 2023 bewältigte die Flugsicherung in Bremen mit stetiger Anpassung der Flugverfahren, der Luftraumgestaltung sowie neuer innovativer, unterstützender Technik. „Die Mitarbeiter nehmen Herausforderungen an und bewältigen sie unaufgeregt und norddeutsch: pragmatisch, verlässlich und hochprofessionell“, beschreibt DFS-Niederlassungsleiter Andre Biestmann sein Team. So ersetzte die Niederlassung 2008 als erster Standort die Kontrollstreifen auf Papier durch moderne Touch Displays: Alle Daten zum Flug werden seither in digitaler Form gepflegt. 2028 beginnt mit dem Umstieg auf das Flugsicherungssystem iCAS auf Basis von 4D-Trajektorien eine neue Ära der Flugverkehrskontrolle. Die Vorbereitungen dazu laufen bereits.   


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 Die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH ist ein bundeseigenes, privatrechtlich organisiertes Unternehmen mit rund 5.700 Mitarbeitern (Stand: 31.12.2023). Die DFS sorgt für einen sicheren und pünktlichen Flugverlauf. Die rund 2.200 Fluglotsen haben in Spitzenjahren mehr als drei Millionen Flüge durch den deutschen Luftraum geleitet, täglich bis zu 10.000. Das Unternehmen betreibt Kontrollzentralen in Bremen, Karlsruhe, Langen und München sowie Tower an den 15 internationalen Verkehrsflughäfen in Deutschland. Die Tochtergesellschaft DFS Aviation Services GmbH vermarktet flugsicherungsnahe Produkte und Dienstleistungen und ist für die Flugverkehrskontrolle an neun deutschen Regionalflughäfen sowie am Flughafen Edinburgh verantwortlich. Die DFS arbeitet maßgeblich an der Integration von Drohnen in den Luftverkehr und hat mit der Deutschen Telekom das Joint Venture Droniq GmbH gegründet. Das Tochterunternehmen R. Eisenschmidt GmbH vertreibt Publikationen und Produkte für die Allgemeine Luftfahrt, die Kaufbeuren ATM Training (KAT) bildet militärisches Flugsicherungspersonal aus, und das Joint Venture FCS Flight Calibration Services bietet Flugvermessungsdienstleistungen an. www.dfs.de