Neues Trainingskonzept für Lotsenausbildung und Berechtigungserhalt unter Pandemiebedingungen

Für die angehenden DFS Fluglotsen und Fluglotsinnen am Flughafen Frankfurt entwickelte die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH mit ihrem Tochterunternehmen DFS Aviation Services (DAS) ein neues Trainingskonzept. Jetzt zeigt das Konzept einen kontinuierlichen Erfolg bei den Abschlüssen der Ausbildung.

Am Flughafen Frankfurt herrscht normalerweise reger Flugverkehr. Die Fluglotsen dort müssen in der Lage sein, die komplexe Verkehrssituation jederzeit zu überblicken und zu managen. Hierfür werden sie, nach einer allgemeinen Grundausbildung, speziell auf den Flughafen zugeschnitten ausgebildet. Arbeiten sie später eigenständig als Fluglotse/in müssen sie in regelmäßigen Abständen Weiterbildungsmaßnahmen absolvieren, um Ihre Berechtigung für den Einsatzort aufrechtzuerhalten.

Doch die Corona-Pandemie hat nicht nur massive Auswirkungen auf den Flugverkehr an sich, auch die wichtige Ausbildung und Nachführung von Fluglotsennachwuchs wurde damit vor neue Herausforderungen gestellt. Der reduzierte Flugverkehr macht realitätsnahes Training schwierig und verzögert damit erheblich einen erfolgreichen Ausbildungsabschluss und den Berechtigungserhalt.
Die DFS Aviation Services hat für weltweite Kunden an ihrer DAS Aviation Academy (DAS A²) einen hochmodernen 360 Grad Trainingssimulator im Einsatz. In der herausfordernden Situation für die DFS beschloss man gemeinsam, die Lotsentrainees mit diesem Simulator auf die verkehrsreiche Situation am Flughafen Frankfurt vorzubereiten.

Die Corona Trainingskonzepte mussten mit dem Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung abgestimmt werden. Zudem musste der Simulator der DFS Aviation Services für das neue Konzept angepasst werden. Dafür wurde der Flughafen Frankfurt mit all seinen flugsicherungstechnischen Gegebenheiten und Eventualitäten realitätsgetreu nachgebildet. Die Abschlussprüfung, der sogenannte „Check out“, wurde im Tower Frankfurt begonnen und im DAS Simulator mit realistischen Prüfungsszenarien fortgesetzt. Damit wird die ausreichende Qualifizierung des Lotsenpersonals bei dem pandemiebedingt geringeren Flugverkehr sichergestellt.

Sibylle Rau, Leiterin Tower und Approach Frankfurt der DFS freut sich über das tolle Ergebnis: „Die Erstellung neuer Trainingskonzepte stellte eine Herausforderung dar, da das Ausmaß der Corona-Pandemie nicht absehbar war und zu einem völlig neuen Verkehrsbild geführt hat. Doch der Einsatz hat sich definitiv gelohnt! Wir sind nun in der Lage, die wichtige Nachführung des Fluglotsenpersonals unabhängig von der unsicheren Entwicklung weiter voranzutreiben. Auch wenn der Verkehr übergangsweise reduziert ist, benötigen wir permanent neues Personal, beispielsweise durch zeitnahe, altersbedingte Abgänge.“
Sabine Räk, Head of Training, DFS Aviation Services ergänzt: „Das neue Konzept lässt unsere Kollegen und Kolleginnen handlungsfähig bleiben und zeigt uns allen neue Möglichkeiten für moderne, situations- und auch ortsunabhängige Trainingsvarianten auf, die die Welt für Flugsicherungstraining für die weitere Zukunft prägen können.

Digitales und simulationsgestütztes Training ist in unserer Branche ein großes und wichtiges Thema, dass durch Corona eine besondere Aufmerksamkeit erlangt hat. Es verschafft Flexibilität auf die Flugsicherungen weltweit mehr und mehr angewiesen sind.“
Für den Berechtigungserhalt der Fluglotsenlizenz werden seit Herbst 2020 ähnliche, angepasste Trainingskonzepte mit dem Simulator eingesetzt und auch in 2021 aufgrund der anhaltenden, veränderten Verkehrssituation weiter fortgeführt. Und das nicht nur für Frankfurt, auch andere DFS-Towerstandorte wie Hamburg, Bremen, Köln und Nürnberg werden so unterstützt.

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Die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH ist ein bundeseigenes, privatrechtlich organisiertes Unternehmen mit rund 5.600 Mitarbeitern (Stand: 30.06.2021). Die DFS sorgt für einen sicheren und pünktlichen Flugverlauf. Die rund 2.200 Fluglotsen haben in Spitzenjahren mehr als drei Millionen Flüge durch den deutschen Luftraum geleitet, täglich bis zu 10.000. Das Unternehmen betreibt Kontrollzentralen in Bremen, Karlsruhe, Langen und München sowie Tower an den 15 internationalen Verkehrsflughäfen in Deutschland. Die Tochtergesellschaft DFS Aviation Services GmbH vermarktet flugsicherungsnahe Produkte und Dienstleistungen und ist für die Flugverkehrskontrolle an neun deutschen Regionalflughäfen sowie an den Flughäfen London-Gatwick und Edinburgh verantwortlich. Die DFS arbeitet maßgeblich an der Integration von Drohnen in den Luftverkehr und hat mit der Deutschen Telekom das Joint Venture Droniq GmbH gegründet. Das Tochterunternehmen R. Eisenschmidt GmbH vertreibt Publikationen und Produkte für die Allgemeine Luftfahrt, die Kaufbeuren ATM Training (KAT) bildet militärisches Flugsicherungspersonal aus, und das Joint Venture FCS Flight Calibration Services bietet Flugvermessungsdienstleistungen an. 

Die DFS Aviation Services GmbH (DAS) ist ein Tochterunternehmen der DFS Deutsche Flugsicherung GmbH und beschäftigt weltweit mehr als 400 Mitarbeiter. Als zertifizierter Flugsicherungsanbieter kontrolliert die DAS den Luftverkehr an deutschen Regionalflughäfen und vertreibt weltweit flugsicherungsnahe Produkte und Dienstleistungen. Zu ihren Kunden zählen Flugsicherungsorganisationen, Flughäfen, Fluggesellschaften und Luftverkehrsbehörden in aller Welt.
Über das Tochterunternehmen Air Navigation Solutions Ltd. (ANSL) ist die DAS zudem für den Verkehr in Edinburgh und London-Gatwick verantwortlich. Weiterhin unterstützt das Tochterunternehmen DFS Aviation Services Bahrain Co WLL im Mittleren Osten in Bereichen der Flugsicherung und Flugsicherungstechnik. In Asien ist die DFS Aviation Services mit einer Repräsentanz in Peking und einer Niederlassung in Singapur vertreten. Über ihr Joint Venture mit der Frequentis AG aus Wien, die Frequentis DFS Aerosense GmbH, vertreibt die DAS außerdem Remote-Tower-Lösungen weltweit. www.dfs-as.aero