DFS und Fraport stellen weiterentwickeltes Betriebskonzept für auch künftig stabilen und nachhaltigen Betrieb am Flughafen Frankfurt vor 

Die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH und die Fraport AG, Betreiberin des Flughafens Frankfurt, haben ein weiterentwickeltes Betriebskonzept für die westliche Betriebsrichtung „25“ geschaffen, das dem erwarteten Verkehrsanstieg der kommenden Jahre gerecht wird. Die aktuellen Flugrouten bleiben bestehen, auch die Südumfliegung bleibt Teil des weiterentwickelten Betriebskonzeptes. Eine flexible Verkehrssteuerung soll künftig ermöglichen, die Nordwest-Abflugstrecken in Verkehrsspitzen häufiger zu nutzen.  Die Arbeiten sind noch nicht abgeschlossen.  

DFS und Fraport haben gestern Vertretern von Landkreisen, Städten und Gemeinden das weiterentwickelte Betriebskonzept vorgestellt. Dieses muss der Neufestsetzung des Lärmschutzbereichs des Flughafens Frankfurt zugrunde liegen, der derzeit überprüft wird. Basis hierfür sind die im Bezugsjahr 2033 zu erwartenden Verkehrsmengen. Entsprechend arbeiten DFS und Fraport schon heute an einer Lösung, die mit Blick auf das prognostizierte Verkehrswachstum auch künftig einen sicheren, stabilen und nachhaltigen Betrieb gewährleistet. 

Das weiterentwickelte Betriebskonzept wird spätestens ab einem Eckwert von 110 Flugbewegungen pro Stunde Anwendung finden. Dann wird das aktuelle Konzept an seine Grenzen stoßen. Das zeichnet sich bereits heute, also bei einem Eckwert von 104 plus zwei Bewegungen pro Stunde, in Verkehrsspitzen ab 

Bei den Arbeiten am weiterentwickelten Betriebskonzept verfolgen beide Unternehmen das Ziel, möglichst nah am aktuellen Konzept zu agieren sowie Lärmauswirkungen in der Region zu minimieren. Die Weiterentwicklung ist noch nicht vollständig abgeschlossen. Alle geplanten Maßnahmen werden in den kommenden Monaten mit den verantwortlichen Gremien und Institutionen besprochen und vorbereitet. Dazu zählen die Fluglärmkommission (FLK), das Hessische Verkehrsministerium (HMWVW) und das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (BAF). DFS und Fraport gehen von einer Neufestsetzung des Lärmschutzbereichs Ende 2026 aus. 

Weiterentwickeltes Betriebskonzept: Nordwest-Strecken von Vorteil 

Von der Centerbahn startende Flugzeuge nutzen bislang vorrangig die Südumfliegung, die seit Inbetriebnahme der Nordwest-Landebahn besteht. In den vergangenen Jahren haben sich wesentliche Rahmenbedingungen gegenüber dem Planfeststellungsverfahren zum Ausbau des Flughafens Frankfurt geändert. Diese schränken die Kapazität der Südumfliegung ein. Ein Beispiel ist, dass Starts von der Centerbahn über die Südumfliegung nicht unabhängig von den Abflügen der Startbahn 18 möglich sind. Die Auswirkungen reduzieren die An- und Abflugkapazität bereits heute und würden künftig die flüssige Abwicklung der erwarteten Verkehrsmengen verhindern.  

Abflüge Richtung Nordwest weisen im Vergleich geringere Abhängigkeiten auf. Hier zahlt sich auch das moderne Navigationsverfahren „Performance Based Navigation“ (PBN) aus, mit dem die Verfahren für Fehlanflüge und Starts entzerrt wurden.  

Auf dieser Basis setzt das weiterentwickelte Betriebskonzept auf: Es sieht vor, dass Abflüge in Nachfragespitzen zukünftig häufiger über die Nordwest-Abflugstrecken verlaufen. Es beinhaltet keine neuen Abflugrouten. Die Südumfliegung bleibt Bestandteil des weiterentwickelten Betriebskonzeptes und wird weiterhin in Stunden mit weniger Nachfrage genutzt. In Verkehrsspitzen oder um das Nachtflugverbot verlässlicher einhalten zu können, kommen die Nordwest-Abflugstrecken schon heute zum Einsatz.  

DFS und Fraport gehen davon aus, dass das weiterentwickelte Betriebskonzept spätestens ab einem Eckwert von 110 Flugbewegungen pro Stunde erforderlich sein wird. Es bietet nach derzeitigem Kenntnisstand das Potenzial, die Anzahl der Lärmbetroffenen in der Region insgesamt gegenüber dem aktuellen Betriebskonzept zu reduzieren und weitere Lärmminderungsmaßnahmen zu ermöglichen.   

DFS-Geschäftsführung und Fraport-Vorstand nehmen Stellung  

„Wir rechnen langfristig mit einem Anstieg des Verkehrsaufkommens am Flughafen Frankfurt“, sagt Dr. Pierre Dominique Prümm, Vorstand Aviation und Infrastruktur der Fraport AG. „Schon heute bestehen in Verkehrsspitzen Kapazitätsengpässe, in denen die Nordwest-Abflugstrecken vermehrt genutzt werden. Daher brauchen wir spätestens ab einem Eckwert von 110 Flugbewegungen pro Stunden das weiterentwickelte Betriebskonzept. So schaffen wir gemeinsam mit unserem Partner DFS die Grundlage für einen auch künftig sicheren, stabilen und nachhaltigen Betrieb und berücksichtigen dabei alle Vorgaben des Planfeststellungsbeschlusses zum Ausbau des Flughafens. Wir haben bei der Weiterentwicklung des Betriebskonzeptes sehr darauf geachtet, die Abweichungen zum bestehenden Betriebskonzept so gering wie möglich zu halten und die Lärmauswirkungen für die Region zu minimieren.“  

„Die DFS unterstützt das Wachstum des Flughafens Frankfurt. Gemeinsam mit Fraport haben wir verschiedene Optionen geprüft. Das weiterentwickelte Betriebskonzept nutzt bestehende Flugrouten und optimiert die Verkehrsverteilung. So erfüllen wir Sicherheits- und Kapazitätsanforderungen bei möglichst geringer Belastung des Umfelds“ sagt Dirk Mahns, Geschäftsführer Betrieb der DFS Deutsche Flugsicherung GmbH. „Uns ist bewusst, dass der Nordwesten künftig mehr Überflüge erleben wird. Das ermöglicht uns aber eine sichere Entwicklung des Luftverkehrs – bei gleichzeitigem Blick auf die Interessen der Region.“, so Mahns weiter.  

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Die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH ist ein bundeseigenes, privatrechtlich organisiertes Unternehmen mit rund 5.800 Mitarbeitern (Stand: 31.12.2024). Die DFS sorgt für einen sicheren und pünktlichen Flugverlauf. Die rund 2.200 Fluglotsen haben in Spitzenjahren mehr als drei Millionen Flüge durch den deutschen Luftraum geleitet, täglich bis zu 10.000. Das Unternehmen betreibt Kontrollzentralen in Bremen, Karlsruhe, Langen und München sowie Tower an den 15 internationalen Verkehrsflughäfen in Deutschland. Die Tochtergesellschaft DFS Aviation Services GmbH vermarktet flugsicherungsnahe Produkte und Dienstleistungen und ist für die Flugverkehrskontrolle an neun deutschen Regionalflughäfen sowie am Flughafen Edinburgh verantwortlich. Die DFS arbeitet maßgeblich an der Integration von Drohnen in den Luftverkehr und hat mit der Deutschen Telekom das Joint Venture Droniq GmbH gegründet. Das Tochterunternehmen R. Eisenschmidt GmbH vertreibt Publikationen und Produkte für die Allgemeine Luftfahrt, die Kaufbeuren ATM Training (KAT) bildet militärisches Flugsicherungspersonal aus, und das Joint Venture FCS Flight Calibration Services bietet Flugvermessungsdienstleistungen an. 

Die Fraport AG gehört zu den international führenden Unternehmen im Airport-Business und ist an 29 Flughäfen auf vier Kontinenten aktiv. Der Konzern erwirtschaftete 2024 bei 4,4 Milliarden Euro Umsatz ein Jahresergebnis von rund 501,9 Millionen Euro. 2024 nutzten insgesamt mehr als 174 Millionen Passagiere die von Fraport aktiv gemanagten Flughäfen. 

Der Flughafen Frankfurt ist einer der führenden Airports in Europa und ein bedeutendes internationales Luftverkehrsdrehkreuz. Im Jahr 2024 begrüßte Fraport am Flughafen Frankfurt rund 61,6 Millionen Passagiere und schlug ein Cargo-Volumen von rund 2,1 Millionen Tonnen um.